Für Patient*innen

Herzlich Willkommen!

Wir möchten Sie gerne über eine anstehende gesetzliche Neuregelung des Heilpraktiker-Berufes und den damit möglicherweise verbundenen Konsequenzen für Sie als Patient*in informieren.

Das HP-Recht ist nämlich in die Jahre gekommen und steht zur Zeit auf dem Prüfstand. Es regelte bisher nur sehr wenige Dinge. Das war bis hierher ein großer Vorteil, denn viele Menschen, die eine therapeutische Begabung haben, hatten Zugang zu diesem wunderbaren Beruf … wenn sie sich denn fleißig und intensiv auf die Prüfung vorbereitet hatten, die allgemein und zutreffender Weise als schwer gilt.

Dafür besuchen die Anwärter*innen fast alle eine Schule und machen eine mehrjährige Ausbildung, auch wenn es theoretisch möglich ist, nur aus Büchern zu lernen, wie Kritiker uns immer vorhalten. Nach Bestehen dieser Prüfung erhalten sie die volle Therapiefreiheit, nur durch bestimmte Arztvorbehalte eingeschränkt (z.B. dürfen wir keine Corona-Infektion behandeln oder eine Leichenschau durchführen). Deswegen ist in der BRD eine einmalige, vielfältige Therapielandschaft entstanden, repräsentiert durch ca. 47.000 Therapeutenpersönlichkeiten, die ihren individuellen Weg gehen können und damit vielen Menschen helfen. Der wertvolle Beitrag der Heilpraktiker*innen zur Gesundheitsversorgung in Deutschland wird auch bis auf wenige Ausnahmen anerkannt.

In einem neuen Heilpraktikergesetz wird es wahrscheinlich auch um eine staatliche Regelung der Ausbildung gehen. Was auf den ersten Blick wie bessere Ausbildung und mehr Patient*innenschutz aussieht kann aber auch nach hinten losgehen.

Was meinen wir damit?

Stellen Sie sich vor, es gibt in der Natur einen Bereich, den hat man vollkommen in Ruhe gelassen und da ist ein Urwald gewachsen, mit ganz viel Artenvielfalt und reich an Kostbarkeiten. Jetzt kommen Leute und sagen, das sei zu unreguliert und nicht sicher genug und man müsse den roden und einen komplett anderen, besseren Wald neu pflanzen. Das wäre eine sehr heikle Aufgabe, und ob der neue Wald dann wirklich besser ist und mehr Nutzen und Sicherheit bringt, weiß in Wahrheit niemand!

Die „Patient*innensicherheit“ ist aber ein Hauptargument für ein neues HP-Recht. Nur: woher wissen wir denn, wie genau dieses aussehen muss, damit es tatsächlich besser ist und mehr Sicherheit bei gleich guter Versorgung für dich bietet? Man kann einen Bereich nämlich auch zu Tode regulieren. Dann wollen oder können viel weniger Menschen diesen Beruf ergreifen. Braucht man z.B. wirklich Abitur, um ein guter Therapeut sein zu können? Auch eine künstlich aufgeblähte medizinische Ausbildung wäre für die Zukunft schlecht. Sie brächte keine zusätzliche Sicherheit, denn es gibt bis auf wenige Ausnahmen schon jetzt kaum dokumentierte Schadensfälle durch HP-Behandlungen. Aber viele Menschen könnten sich die Ausbildung nicht mehr leisten, man muss sie nämlich selbst bezahlen.

Wir möchten unseren Wald gerne etwas mehr pflegen, glauben aber, dass er in der jetzigen Form dir am besten dient und auch bereits genügend Sicherheit bietet. Auch in Zukunft sollen alle Menschen mit Heilbegabung unseren wunderbaren Beruf ergreifen können. Er soll nicht zu einem „Mini-Arzt“ verkommen.

Werden Sie Heilpraktiker-Lobbyist*in

Bei uns können Sie mitreden und den Prozess mitgestalten. Denn bei uns können Kolleg*innen, Anwärter*innen, Patient*innen und Unterstützer*innen auf Augenhöhe an der Entwicklung des Berufes mitarbeiten. Aber auch wenn Sie keine Zeit haben, aktiv mitzuwirken: allein nur die Tatsache, dass Sie unsere Mitgliederzahl um 1 erhöhen, bringt uns mehr politisches Gewicht. Und das kostet Sie gerade mal 20,– € im Jahr, die wir nahezu 1 zu 1 in sinnvolle Projekte investieren. Wenn wir überzeugend sind – inhaltlich und von der Mitgliederzahl her – wird die Politik uns hoffentlich zuhören und wir können Fehlentwicklungen verhindern.

Seien Sie dabei, Sie sind herzlich willkommen! Hier geht´s zum Mitgliedsantrag.